1083 erscheint der Ort erstmals mit dem Namen „Nuzdorf“ in einer Urkunde des Stiftes Göttweig: „3 Weingärten zu Nuzdorf werden dem Stifte geschenkt“.
Die erste Nennung einer Kapelle in Nußdorf, als Filiale von Herzogenburg, erfolgte 1284. Im Jahre 1324 stiftete Wernhard von Nußdorf die Pfarre. Sie wurde dem Stift Herzogenburg inkorporiert.
Im Jahr der Pfarrgründung ließen Wernhart von Nußdorf und seine Gemahlin Agnes eine Kirche mit zweischiffigem Langhaus und Kreuzrippengewölbe errichten, die den Hl. Johannes den Täufer (24. Juni) als Pfarrpatron erhielt.
Der Stiftsbrief und der Konsens des Passauer Bischofs Albert II. von Winkel (1363-1380) sind im Stift Herzogenburg erhalten.
Sie ist zwar keine Wehrkirche im herkömmlichen Sinn, wurde jedoch äußert wehrhaft angelegt und darf als ein beachtlicher Bau der Spätgotik angesehen werden. Markant erhebt sich der mächtige Westturm mit seinem hohen Walmdach – ähnlich einigen Kirchen in der Wachau.
Bemerkenswert sind die Schlusssteine im Hauptschiff der Kirche (durchbrochenes Blattwerk, gekreuzte Rebmesser, Weintrauben usw.).
Erwähnenswert sind eine Muttergottesstatue (um 1500) und ein Gemälde „ Der barmherzige Samariter“, das dem Umkreis Johann Michael Rottmayrs zugeordnet wird.
Bei Grabungen 1998 wurden ein östlicher Anbau und ein hinter Hangstützen verborgen gewesener Chor mit 5/8-Schluss freigelegt.
Unter dem Presbyterium der Kirche befindet sich ein tonnengewölbtes Ossarium (Beinhaus) um 1500, zu dem ein neuer Zugang im Zuge der Grabungen 1999 geschaffen wurde. An den Wänden befinden sich zahlreiche lateinische und deutsche Inschriften aus dem 16. Jh.
Die Pfarre Nußdorf ob der Traisen liegt in der Diözese St. Pölten.
Seelsorger: Mag. H. Laurentius Seeong Can. Reg.
Kontakt:
Röm.-kath Pfarramt
Bäckergasse 9
3134 Nußdorf ob der Traisen
Telefon und Fax: +43 2783-8414
Email: nussdorf@dsp.at